Das die luftgekühlten VW Motoren – insbesondere die Typ 1 Motoren – auch in Tragkraftspritzen, Strom-Generatoren, dem Matador oder auch Mähdreschern verbaut sind, war mir bereits bekannt. Es gibt aber eine Vielzahl von weiteren Beispielen. Der Hersteller von Geräten und Fahrzeugen für die Landwirtschaft, Bungartz, bot beispielsweise seine Traktoren auch mit dem 122er Industriemotor an.
Eine illustre Runde findet sich auf der Webseite http://www.bugland.be/ – vom Kriegsgerät bis zum Gabelstapler ist alles dabei!
Neben der Möglichkeit, die Leistung der VW Motoren durch u.a. mehr Hubraum zu erhöhen, gab es – zumindest in den USA – eine weitere Option: Das Turbo-Kit. Ein prominenter Anbieter war Rajay. Mit diesem Kit kann man lt. Anbieter die Leistung eines 1600er von 60 PS mehr als verdoppeln (> 120 PS). Ob der Motor dann noch standfest ist, konnte ich nicht recherchieren – jedoch wurde das Kit ausdrücklich als “plug-n-play” beworben ohne Motorausbau & Co. – vermutlich sollte man damit längere Fahrten unter Vollgas tunlichst vermeiden oder alternativ den Motor (und die Bremsanlage!) entsprechend optimieren.
Wenn man Google bemüht, findet man den einen oder anderen interessanten Artikel zu diesem Kit. Da die Teile mittlerweile rar sind und ein Import nach Deutschland aufgrund der Versandkosten und dem Zoll sehr teuer, wird man ein solches Kit hier eher selten antreffen. Zumindest auf einem VW Käfer-Treffen in Düsseldorf 2019 hatte ich einen Ovali-Käfer gesehen, der einen kleinen Turbo verbaut hatte.
Mit dem Industriemotor hat auch eine Magnetzündung den Weg in meine Garage gefunden. Die Technik war mir bislang unbekannt. Durch die Unabhängigkeit zu einer Batterie, dem wartungsarmen Einsatz und der Fähigkeit bereits bei niedrigen Drehzahlen einen hohen Zündfunken zu liefern, ist diese Art der Zündung besonders bei Industriemotoren, Flugzeugen und im Rennsportbereich vertreten. Selbstverständlich sind diese Magnetzünder dann für den jeweiligen Einsatzbereich optimiert.
Da bei Problemen schnell auf die traditionelle Zündung umgebaut werden kann, ist der derzeitige Plan, den Einsatz der Magnetzündung in 2021 im VW Käfer zu testen. Die derzeitige Herausforderung ist noch, wie das Massekabel inkl. Schalter verbaut werden könnte. Dieses Massekabel wird benötigt, um den Motor sauber abzuschalten.
Zum Glück gibt es keinen Zeitdruck und der Um- und Einbau kann in Ruhe geplant werden. Zur Zündung und Motor habe ich jeweils eine Anleitung gefunden, sodass ich mich weiter in diese spannenden Themen einlesen kann. Ungeklärt ist derzeit auch noch, wie die Zündung eingestellt werden kann. Ein Zündungsplus, wie bei der herkömmlichen Zündspule liegt ja nicht an, sodass eine Prüflampe keine Option ist. Über das Einstellen via “abblitzen” (Blitzpistole) habe ich bereits mehrere Beiträge gefunden, die für einen Magnetzünder dringend von dieser Methode abraten. Sobald mir neue Erkenntnisse vorliegen, werde ich einen neuen Beitrag verfassen.
Beim Industriemotor geht es einen kleinen Schritt weiter. Der Wechsel auf das 6-Volt-Schwungrad ist vollzogen. Theoretisch könnte man den aktuellen Motor nun jederzeit austauschen.
Der Wechsel ist planmäßig aber erst bis spätestens zur Saison 2021 vorgesehen. Bis dahin werden wir den Industriemotor noch ein wenig pflegen und – da eine Handkurbel vorhanden ist – vorab noch einmal im ausgebauten Zustand laufen lassen.
Ende Juni 2020 war es endlich soweit – unser erstes Gruppen-Treffen in diesem Jahr konnte stattfinden. Trotz der bestehenden Corona-Auflagen haben einige Mitglieder den Weg zum Treffen gefunden. Es war schön, bekannte Gesichter endlich mal wieder zu sehen und neue Kontakte zu knüpfen.
Das Wetter war ideal und durch das weitläufige Gelände konnte man stets ausreichend Abstand halten. Verpflegung gab es vom Grill und leckere Salate. Mit etwas Glück schaffen wir sich ein weiteres Treffen in diesem Jahr!