Rusted from the rain

Frontansicht vom VW Käfer von 1964
Der 64er hatte offensichtlich ein kleines Rost-Problem

Nach einer kurzen Fahrt zur Tankstelle vor dem Winterschlaf ging es direkt an die ersten Arbeiten. Das Frontblech der Reseverradmulde benötigte offensichtlich etwas Zuwendung.

Fortschritt am Frontblech
Nach ein paar Arbeitsstunden…

Nach diesem Eingriff wurde mir bewusst, dass es im TV immer übertrieben einfach ausschaut, glatte Flächen zu schleifen!

Lack auf das Frontblech
Auch die Haube brauchte Zuwendung

Von einem Nachbarn wurde mir Alu-Spachtel empfohlen. Für die Kofferraum-Haube war das eine exzellente Lösung.

Alles wie neu

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Klar, ein Profi hätte das noch viel besser hinbekommen – aber darum geht es hier nicht. Der 64er wird immer – soweit möglich – selbst gewartet und instand gesetzt.

Der 64er ist da!

Transporter mit VW Käfer

Im Spätherbst war es endlich soweit. Ein würdiger Nachfolger für den 1600i war gefunden. Nach einem kurzfristig geplanten Road-Trip nach Berlin landete er unbeschädigt in Neuss.

Wie ist es dazu gekommen? Bereits früh entdeckte ich den 64er auf Ebay Kleinanzeigen und suchte den Kontakt zum Verkäufer. Zu der Zeit war ich jedoch noch im Besitz des 1600i Käfer und musste daher warten, bis dieser verkauft war.

Nach dem Verkauf ging alles dann ganz schnell. Es wurde nach Sichtung weiterer Bilder und einem Video ein Transporter gemietet und ein Trip nach Berlin gestartet.

Damit dieser Ausflug an einem Wochenende stattfinden konnte und die Mietkosten für den Transporter möglichst gering waren, war das Ziel die Strecke Neuss-Berlin-Neuss in einer Tour zu erledigen.

Es wurde wie erwartet eine anstrengende Fahrt. Besonders bei der Hinfahrt schaukelte der Transporter durch die kleinen Reifen und die nicht vorhandene Last auf den Hinterachsen schnell auf, wenn man 120 Km/h überschreiten wollte. Auch waren die Autobahnen teilweise in einem extrem schlechten Zustand. NRW steht hier wirklich gar nicht mal so schlecht da.

Der Verkäufer erwartete mich gegen 16:00 Uhr mit seiner Familie. Der Käfer wurde aus einer kleinen Garage gefahren. Nach einer erfolgreichen Probefahrt und einem kurzen Check auf massive Durchrostungen an den bekannten Stellen wurde ein Kaufvertrag aufgesetzt. Zum Glück war das Wetter gut und die Dunkelheit noch nicht so weit fortgeschritten, dass man gar nichts mehr hätte sehen können. Der Käfer war zwar nicht im perfekten Zustand aber das war bereits auf den Bildern und im Video ersichtlich gewesen.

Unter viel Fluchen und Mühe wurde der Käfer auf dem Transporter entsprechend gesichert. Das war gar nicht mal so einfach, wenn man sowas nicht täglich macht.

Die Rückfahrt war noch einmal sehr anstrengend, da sich die Müdigkeit so langsam meldete. Gegen 02:00 Uhr an einem Sonntag erreichten wir dann Neuss und stellten den Transporter mit dem Käfer auf einem Parkplatz ab.

Die Entladung und Abgabe des Transporters erfolge Sonntag nach ein paar wenigen Stunden Schlaf. Ich war Sonntags Abend einfach nur sehr froh, wieder einen Käfer in der Garage zu haben.

Da wusste ich noch nicht, dass nun einige Arbeiten und Erkenntnisse auf mich zukommen werden. Endlich war da ein Käfer, der überschaubare Technik besitzt!

Erschreckender Zustand

VW Käfer aus den 60er Jahren
Leider war dieser Käfer so gar nicht gut in Schuss.

Bei der Suche nach einem Käfer vor Modelljahr 68 war die erste Besichtigung ein kompletter Reinfall.

In Essen hatte ich im Herbst 2018 einen Händler entdeckt, der einen VW Käfer (Modelljahr müsste 65-66 gewesen sein) zum Verkauf anbot.

Da der Preis von 6.800 Euro passen würde und die Fotos – bis auf sehr merkwürdige Außenspiegel – ok waren, habe ich mir den Käfer live angeschaut.

Kurz: Es war ein kompletter Reinfall. Fangen wir mit dem Besten an: Der gerollte Lack war zum Großteil ok. Der Motor ließ sich starten und angeblich konnte der Käfer auch fahren und bremsen. Als ich den Motor (dürfte aus einem Mexico-Käfer gewesen sein) und danach die komplett vergammelte A-Säule an den Türen sah, hatte ich keinen Bedarf mehr an einer Probefahrt.

Der Verkäufer wollte mir dann noch einreden, was der Wagen eine tolle Basis für eine Restauration wäre. Ich habe mich dann schnell verabschiedet und bin frustriert im 1600i nach Hause gefahren.

Schönere Nebelleuchte

Für etwas mehr Stil sorgte ab Herbst 2017 eine neue Nebelleuchte. Der Chrom ließ sich zum Glück noch sehr gut aufarbeiten. Da später noch ein Auspuffrohr aus Edelstahl folgte, machte der Käfer auch hinten eine sehr gute Figur.

Schnappschuss

Musste einfach kurz in Neuss-Norf halten. Würde mich interessieren, was aus dem Roten geworden ist.

Amaturenbrett freigelegt

Amaturenbrett ohne Prallschutz

Die moderne Optik im Innenraum des 1600i hatte mir noch nie gefallen. Daher musste kurzerhand der Prallschutz weichen.

Dabei wurde dann auch direkt das Handschuhfach passend lackiert. Dem Tacho wurde ein neues Glas sowie ein Chrom-Rahmen spendiert.

Verkauf des 1600i im Herbst 2018

Nachdem ich mich langsam mehr in die Materie VW Käfer eingelebt hatte, wuchs der Wunsch nach einem älteren Modell. Ziel ist es, möglichst viel in Eigenregie lösen zu können. Bei einem Motor mit Einspritzung und weiteren Modernisierungen ist das nicht gegeben. Zudem hatte ich Bedenken, bald nicht mehr legal mit der Euro-2-Freigabe in Städte wie Köln und Düsseldorf fahren zu dürfen.

Zusätzlich fing mein 1600i langsam an, Probleme mit dem Leerlauf (“sägen”) und dem Öl-Verbrauch (Öl-Kühler) zu entwickeln. Den Leerlauf habe ich durch Wechseln des Leerlaufreglers und div. Sensoren in den Griff bekommen. An den Öl-Kühler kommt man bei dem Modell leider nur extrem umständlich ran – das Problem konnte ich somit leider nicht selber lösen.

Diese Tatsachen sowie die aus meiner Sicht elegantere Form der Modelle mit liegenden Scheinwerfern führten zu dem Entschluss, den 1600i bei passendem Gebot zu veräußern.

Parallel suchte ich auf diversen Automobil-Portalen nach einem passenden Nachfolger und arbeitete mich in die Modellhistorie der 50er und 60er Jahre ein.

Der Verkauf lief aus meiner Sicht eher schleppend. Aus meiner Sicht lag das an der Jahreszeit sowie an dem extrem modernen Modell, welches zudem noch lange kein Oldtimer war.

Nach erfolglosen Probefahrten mit ein paar wenigen Privatpersonen erfolgte der Verkauf an einen Oldtimer-Händler aus der Eifel zu einem vertretbaren Kurs.

Die Trauer über den Verlust meines ersten VW Käfers war nur von kurzer Dauer, da ich bereits den Nachfolger in Sicht hatte.

Wie ich zu meinem ersten Käfer gekommen bin

Frontansicht vom 1600i Käfer

Einmal einen Käfer besitzen – dieser Wunsch wurde mir vermutlich schon in meiner Kindheit in die Wiege gelegt. Schenkte mein Onkel doch immer fleißig Modellautos diverser Käfer-Baureihen.

Fast wäre ein Käfer sogar mein erstes Auto geworden – die damals 12.000 DM für einen wirklich schicken, roten Umbau (breitere Kotflügel, Chrom-Felgen, spezielle einzelne Rückleuchten) konnte ich leider nicht aufbringen und entschied mich für ein moderneres Fahrzeug. Das Thema VW Käfer war nun erstmal längere Zeit vom Tisch.

Im Herbst 2015 erwachte der Wunsch erneut und ich begann mich erstmalig etwas mehr in die Geschichte des Volkswagen einzulesen. Zeitgleich schrieb ich Inserenten diverser Anzeigen auf Mobile.de und Autoscout24 an.

Hierbei konzentrierte ich mich auf extrem günstige Angebote und bot dort dann in der Regel nochmal um die 800 Euro weniger als die im Inserat aufgerufenen Summen.

Auch schaute ich mir einen Käfer aus den 60er Jahren an (es dürfte irgendwas von den Modelljahren 65-67 gewesen sein). Dieser war jedoch in einem schlechten Zustand – besonders an der A-Säule. Als Motor hatte ein viel späteres 12-Volt-Modell mit Luftfilter den Weg in den Käfer gefunden. Da habe ich selbst als Laie dann die Finger von gelassen.

Besser lief es, als ich für einen VW Käfer 1600i aus Köln – angeboten für 2.200 € – mit überschaubaren Restarbeiten für den neuen TÜV bei 1.400 € völlig unerwartet den Zuschlag erhalten habe. Der Kauf lief – rückblickend völlig naiv – an einem Freitag Abend irgendwann im Oktober ab. Derzeit war ich beruflich stark ausgelastet und war froh, überhaupt Zeit zu finden.

Nach einer kurzen Sichtung – soweit das bei Abendlicht möglich ist – der relevanten Stellen und einem Probelauf des Motors war die Anzahlung von 400 Euro erfolgt und der Kaufvertrag unterschrieben.

Das folgende Wochenende erfolgte die abendliche Abholung auf eigener Achse von Köln nach Neuss. Diese gestaltete sich bei Nebel ebenso aufregend wie der Kauf.

Erst am Folgetag sollte ich den Käfer erstmalig bei Tageslicht sehen. Auf den ersten Blick gab es direkt einige “Baustellen”, da der Vorbesitzer eine individuelle Gestaltung mit Bambus und einigen Mustern auf dem Lack vorgenommen hatte.

Für den neuen TÜV wurden dann nochmal rund 1.500 € fällig, da neben Schweißarbeiten an den hinteren Radkästen auch hinten Links ein neuer Kotflügel fällig war. Damit war das Thema Rost (an sicherheitsrelevanten Teilen) zum Glück kein Thema mehr.

Im November erfolgte die Zuteilung der neuen Plakette und der Käfer wurde über den Winter von mir optisch aufbereitet. Im Frühjahr 2016 startete dann meine erste Käfer-Saison, welche ohne technische Probleme verlaufen sollte.

Arbeiten am 1600i nach dem Kauf