Einmal einen Käfer besitzen – dieser Wunsch wurde mir vermutlich schon in meiner Kindheit in die Wiege gelegt. Schenkte mein Onkel doch immer fleißig Modellautos diverser Käfer-Baureihen.
Fast wäre ein Käfer sogar mein erstes Auto geworden – die damals 12.000 DM für einen wirklich schicken, roten Umbau (breitere Kotflügel, Chrom-Felgen, spezielle einzelne Rückleuchten) konnte ich leider nicht aufbringen und entschied mich für ein moderneres Fahrzeug. Das Thema VW Käfer war nun erstmal längere Zeit vom Tisch.
Im Herbst 2015 erwachte der Wunsch erneut und ich begann mich erstmalig etwas mehr in die Geschichte des Volkswagen einzulesen. Zeitgleich schrieb ich Inserenten diverser Anzeigen auf Mobile.de und Autoscout24 an.
Hierbei konzentrierte ich mich auf extrem günstige Angebote und bot dort dann in der Regel nochmal um die 800 Euro weniger als die im Inserat aufgerufenen Summen.
Auch schaute ich mir einen Käfer aus den 60er Jahren an (es dürfte irgendwas von den Modelljahren 65-67 gewesen sein). Dieser war jedoch in einem schlechten Zustand – besonders an der A-Säule. Als Motor hatte ein viel späteres 12-Volt-Modell mit Luftfilter den Weg in den Käfer gefunden. Da habe ich selbst als Laie dann die Finger von gelassen.
Besser lief es, als ich für einen VW Käfer 1600i aus Köln – angeboten für 2.200 € – mit überschaubaren Restarbeiten für den neuen TÜV bei 1.400 € völlig unerwartet den Zuschlag erhalten habe. Der Kauf lief – rückblickend völlig naiv – an einem Freitag Abend irgendwann im Oktober ab. Derzeit war ich beruflich stark ausgelastet und war froh, überhaupt Zeit zu finden.
Nach einer kurzen Sichtung – soweit das bei Abendlicht möglich ist – der relevanten Stellen und einem Probelauf des Motors war die Anzahlung von 400 Euro erfolgt und der Kaufvertrag unterschrieben.
Das folgende Wochenende erfolgte die abendliche Abholung auf eigener Achse von Köln nach Neuss. Diese gestaltete sich bei Nebel ebenso aufregend wie der Kauf.
Erst am Folgetag sollte ich den Käfer erstmalig bei Tageslicht sehen. Auf den ersten Blick gab es direkt einige “Baustellen”, da der Vorbesitzer eine individuelle Gestaltung mit Bambus und einigen Mustern auf dem Lack vorgenommen hatte.
Für den neuen TÜV wurden dann nochmal rund 1.500 € fällig, da neben Schweißarbeiten an den hinteren Radkästen auch hinten Links ein neuer Kotflügel fällig war. Damit war das Thema Rost (an sicherheitsrelevanten Teilen) zum Glück kein Thema mehr.
Im November erfolgte die Zuteilung der neuen Plakette und der Käfer wurde über den Winter von mir optisch aufbereitet. Im Frühjahr 2016 startete dann meine erste Käfer-Saison, welche ohne technische Probleme verlaufen sollte.